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War der Hut zunächst als Kopfschutz gedacht, so überwog doch bald schon seine Bedeutung als Schmuck. Er kennzeichnete seine Träger, ordnete zu, grenzte aus, machte gesellschaftliche, soziale Stellungen sichtbar. Wer keinen Hut auf hatte galt nichts. Aber diese Zeiten sind vorbei, fast ins Gegenteil verkehrt. Gab es früher in jedem größeren Ort einen kleinen Hutmacherbetrieb und - über das Land verteilt - florierende Hutfabriken, so müssen heute die wenigen, die es noch gibt, ums Überleben kämpfen, denn der Hut ist aus der Mode.
Wenn überhaupt, dann hat nur der Betrieb überlebt, der modernisierte, der überall da Maschinen und Automaten eingesetzt hat, wo es die Produktion erlaubte. Und so sind die Meister rar geworden, die die alten Techniken der Handarbeit noch beherrschen. Gottfried Kiniger ist einer von ihnen. Sein kleiner Betrieb hat entgegen aller Umwälzungen überlebt. Er arbeitet noch wie vor 100 Jahren, macht alles selbst, auch die Stumpen und er ist wohl der Letzte, der noch mit dem “Fachbogen” umzugehen versteht. |
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